Eine nicht alltägliche Familie - Teil 48

Ende der Pflegschaft, Einschulung und eine Hochzeit

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Eine nicht alltägliche Familie - Teil 48

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 48

Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

Die Anderssons hatten natürlich die Einladung zur Hochzeit ihres Freundes Olivier mit seiner Alena nicht vergessen. „Der fand deine Idee so gut, dass er sie übernommen hat!“ Martin las noch einmal die vor Wochen bereits eingetroffene Einladungskarte mit der Bitte, anstatt Geschenken eine Spende für Kinder in Not zu leisten.
„Na, ist doch schön!“ kommentierte die gerade nach Hause gekommene Pilotin.
„Da ist noch etwas…;“ Martin machte ein ernstes Gesicht und hielt seiner Frau ein amtliches Schreiben unter die Nase.
Binnen Sekunden erhellte sich Olivias Gesicht. „Clara Andersson und Leon Andersson!“, las sie vor. Kurz, knackig und triumphierend rief sie: „Ja!“. Die junge Frau fiel ihrem Mann um den Hals. Mit diesem Dokument war die Adoption amtlich.
Handschriftlich stand noch eine Anmerkung unter dem Schreiben des Familiengerichts:
Vielen Dank im Namen der Kinder! Sie haben uns deutlich gezeigt und auch bewiesen, dass Leon und Clara nirgendwo besser aufgehoben sind als bei Ihnen beiden!
gez. Monika Aumeier
-Sozialpädagogin-
„Die Zwei nimmt uns jetzt niemand mehr weg!“, stellte sie jubelnd fest. „Wo sind die überhaupt?“
„Na draußen! Frau Richter passt auf.“
„Wissen sie es schon?“ fragte Liv, was Martin verneinte. „Ihnen das beizubringen wollte ich Dir überlassen!“
Olivia rief die beiden Kinder zu sich. „Bleiben Sie doch hier bei uns…;“ bat Liv die Tagesmutter.
Auf ihren Fersen sitzend nahm Olivia jedes der Kinder an einer Hand. „Wir sind jetzt ganz offiziell eine Familie!“, berichtete sie dem Vier- und der Sechsjährigen. „Und heißen jetzt alle vier Andersson!“ Leon schien das nicht sonderlich zu berühren, aber Clara wusste nicht, ob sie eher lachen oder heulen sollte. Sie nickte nur mit dem Kopf. „Komm her!“ Während Liv Leon wieder zum Spielen entließ, drückte sie Clara ganz fest an sich. „Wir haben doch schon öfter darüber gesprochen;“ meinte Olivia mitfühlend.
„Ich weiß schon…;“ Clara schmiegte sich an ihre Bezugsperson an. „Können wir das Mama sagen?“
„Nur wir zwei, ja?“ Natürlich brachte Olivia jederzeit Verständnis dafür auf, wann immer Clara Zwiesprache mit ihrer leiblichen Mutter halten wollte.
„Ich komme gleich…!“ Clara lief ins Haus. Scheinbar wollte sie noch etwas erledigen, bevor sie zum Friedhof aufbrechen würden. Martin und Annemarie Richter verfolgten die Szene. Während die Tagesmutter scheinbar sehr zufrieden den Anderssons gratulierte und versicherte, dass die Kinder nirgends eine liebevollere Familie hätten finden können, nahm Martin seine Frau in den Arm.
„Darf ich das mal lesen?“ Nickend hielt Clara ihrer neuen Mama den Zettel entgegen, den ihre Tochter für ihre tote Mutter geschrieben hatte. Darauf stand in unperfekter Kinderschrift (Clara wird erst in etwa zwei Wochen eingeschult):
„Leon und ich heisen ab jezt Andersson.
Nicht böse sein mama. Uns gets gut“
Sie hatte auch eine Sonne und zwei Kinder darauf gemalt. Diesen Zettel wollte Clara zu den Bildern in die Folie am Grabstein stecken.
In gleicher Pose neben dem Grab, auf ihren Fersen sitzend, so wie Olivia heute den Kindern die Botschaft überbracht hatte, erzählte Clara ihrer Mutter, dass Leon und sie von nun an Andersson heißen würden.
„Da fehlt eines!“ rief Clara erstaunt, als sie beim Einstecken ihrer Botschaft die Reihenfolge der Fotos kontrollierte. „Das, wo wir alle vier drauf sind!“ Sie schaute Olivia mit einem gekünstelten Lächeln an und fühlte sich erneut in ihrer Meinung bestärkt, dass ihre Mama von irgendwo auf sie aufpassen würde.
„Es kann eigentlich nur Anne sein…“ meinte Olivia vor dem Einschlafen, als sie mit Martin über ihren Besuch an der Grabstätte sprach. Diese jedoch dementierte am folgenden Tag glaubhaft jegliche Aktivität in diese Richtung.
*****
Nach zwei Trainingsstunden im Simulator schaute Olivia noch in der Abteilung ihrer Airline am Flughafen vorbei. Dort herrschte ein wenig Hektik, da mehrere Pilotinnen und Piloten am heutigen Tag wegen Krankheit ausgefallen waren. Und gerade eben kam eine weitere Hiobsbotschaft herein, dass auf Korfu der PIC einer A321 ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und rund zweihundert Urlauber auf den Rückflug warten würden.
„Ich kann das Machen;“ bot sich unsere Pilotin der Dispo natürlich unter der Bedingung eines möglichen Transferfluges auf diese Insel an.
„Wenn Du dich beeilst und in fünfzehn Minuten am Gate 14 bist, kannst Du mitfliegen. Die haben noch einzelne Plätze frei!“
„Bin schon weg!“, rief Olivia ihren Kolleginnen in der Dispo zu und war verschwunden.
Gute zwei Stunden später brachte man die deutsche Pilotin zu der wartenden Maschine, die auf dem Terminal-Vorfeld des Ioannis Kapodistrias International Airport (CFU), getankt und „boarding complete“ zum Abflug bereitstand.
Liv nahm das Mikro für die Durchsagen der Kabinencrew in die Hand und während die Flugzeugtüre geschlossen wurde sprach sie kurz zu den Passagieren: „Danke für Ihr Verständnis! Gleich geht es los!“
„Ich frage nach einem Slot…;“ kündigte der First Officer seiner zugestiegenen Kollegin an, die noch im Begriff war, ihren Sitz einzustellen.
„Warten Sie!“ Olivia selbst funkte den Tower an und fragte nach einer „Xanthi“, die tatsächlich auch Dienst hatte. Olivia wechselte mit ihr ein paar Worte und bat sie um einen „schnellen“ Slot. Die Antwort „Du kannst sofort los,“ überraschte selbst unsere Frau Andersson. Die beiden Frauen kannten sich aus Olivias Zeit bei ihrer alten Airline, wo sie doch öfter hier gelandet war.
Der Erste Offizier im rechten Sitz schüttelte nur den Kopf. „Kaum hier und schon alles im Griff,“ dachte er. In aller Eile überflog Liv die Checkliste, die ihr Kollege abgearbeitet hatte.
„Okay!“ Die PIC nickte ihrem Kollegen zu. Dieser befolgte gerade die „Taxi-Anweisungen“ und steuerte den Flieger zur Startbahn.
„Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich das mache?“ Olivias Frage war rein rhetorischer Art. Sie war die Chefin an Bord und wenn sie die Maschine starten wollte, dann konnte niemand dies verhindern.
Hier auf Korfu muss auf der Start- und Landebahn selbst, heute am südlichen Ende unweit des Damms und des Klosters Vlacherna, gewendet werden, um in Richtung Norden starten zu können. Der Adrenalinausstoß der Piloten ist beim Start aufs Meer hinaus zwar größer, aber auch in diese Richtung war höchste Konzentration gefordert, da gerade einmal 2375 Meter Startbahn zur Verfügung stehen. Wäre die A321 mit den maximal zulässigen 93 Tonnen unterwegs, würde man hier auf Meereshöhe eine Strecke von etwa 2180 Metern für den Start benötigen. Viel Spielraum bleibt da nicht. Vor allem ein zu spät erfolgter Startabbruch, wenn nötig, könnte fatale Folgen haben.
„Und ab…!“. Olivia fühlte sich sofort wieder wohl im Cockpit dieses Flugzeugtyps. Und wenn sie es verhindern konnte, würde sie das Typrating für die 320-Serie nicht aufgeben. Wie sagt man so schön: Alte Liebe…
Mit: „Hier spricht ihre Pilotin Olivia Andersson;“ meldete sich Liv nach dem Start aus dem Cockpit. Olivia baut immer sehr auf die Information ihrer Passagiere. So auch heute. „Ich bitte Sie, die zweistündige Verzögerung ihres Rückfluges zu entschuldigen. Ich weiß nicht, inwieweit Sie informiert wurden? Ihr planmäßiger Flugkapitän hatte einen Unfall und bis ich aus München hier war… Normalerweise fliege ich die größere A350, habe aber auch auf diesem Flugzeugtyp jahrelange Erfahrung und natürlich auch eine gültige Lizenz. Mit gutem Zureden und Verständnis meiner Kollegin im Tower konnten wir auch gleich eine Startfreigabe bekommen und werden voraussichtlich in nicht ganz eineinhalb Stunden in München landen.“
*****
Es klingelte an der Haustüre. Clara öffnete, da man bereits ahnte und durch die Kamera bestätigt wurde, wer draußen stand.
”Hej Kristina! Kul att du är här! Snälla kom in ...” Erwartungsvoll schaute Clara Janniks Mutter an und hielt ihr die Tür auf.
Kristina lächelte das Mädchen an. Sie hatte nicht erwartet, in Schwedisch empfangen zu werden und musste den Bruchteil einer Sekunde lang überlegen. ” Hej Clara! Hur mår du? Tack, jag kommer gärna in ...!”
„Jag mår bra!”, entgegnete die Tochter des Hauses und freute sich ungemein, dass sie Kristinas Antwort auch verstanden hatte und gleich antworten konnte.
Für Alle, die dem Dialog nicht folgen konnten:
Clara begrüßte Janniks Mutter mit: ”Hallo Kristina! Schön, dass Du da bist! Komm doch herein...“, worauf Kristina dem Mädchen antwortete: „Hallo Clara! Wie geht es Dir? Ich komme gerne rein!“
Die Sechsjährige wiederum beantwortete Kristinas Frage mit: „Mir geht es gut!“
„Freust Du dich schon auf die Schule?“, fragte Kristina, selbstverständlich auch auf Schwedisch, beim Durchgehen in den Gartenbereich. Und auch hier musste Clara nicht passen. Sie antwortete: „Klart jag ser fram emot skolan! Jag har redan väskan!” (”Klar freue ich mich auf die Schule! Die Tasche habe ich schon!”)
”Hej Olivia! Clara pratar redan bra svenska!” Mit diesem dicken Lob begrüßte Kristina die Mama von Clara und Leon. Im Hintergrund grinste die Sechsjährige bis über beide Backen.
„Hi Kristina!“, entgegnete die Pilotin Janniks Mutter. „Clara ist unser Sonnenschein! Und nach den Wochen bei ihren Großeltern kann sie bald besser Schwedisch als ich!“
Bis Jannik fertig war unterhielten sich die beiden Frauen. Irgendwann wechselte Kristina zu ihrer Muttersprache, weil sie ein paar intimere Dinge erzählte. Olivia war zu einer sehr vertrauten Freundin für sie geworden, der sie so ziemlich alles anvertrauen würde.
Als Jannik mit seiner Mutter fort war fragte Clara ihre Mama, was die Wörter:“ knulla“ und „min lilla hora“ bedeuteten, die sie aufgeschnappt hatte. Klar, die Kleine war an der „Geheimsprache“ mit Opa und Livia sehr interessiert und wenn schon mal jemand hier war und diese auch gesprochen wurde…
Clara selbst erklärte, dass sie schon wisse, dass „min lilla“ „meine kleine“ oder „mein kleiner“ heißen würde. Aber „hora und „knulla“ hatte sie noch nie gehört.
Nein, Olivia würde die so wissbegierige Clara nicht abweisen. „Hora und „knulla“, also „Hure“ und „ficken“; wie sollte Liv das erklären?
„Also: „min lilla hora“ ist ein Ausdruck, den ein Mann zu seiner Frau sagen kann, wenn er gerne diese Nacht mit ihr verbringen würde.“ Liv war sehr zufrieden mit dem, was sie antwortete.
“Also: min lilla hora vi ska sova?” fragte das Mädchen nach.
„Ja,“ bestätigte Liv ihrer Tochter. „Min lilla hora, gehen wir schlafen! So kann man das sagen!“
„Aber das ist eigentlich kein liebevoller Ausdruck…!“ Olivia versuchte Clara „Min lilla hora“ wieder auszureden.
„Und knulla?“
„Weißt Du,“ Liv suchte nach den richtigen Worten. „Wenn ein Mann und eine Frau sich ganz toll liebhaben, dann wollen sie auch ganz eng miteinander kuscheln. Und das ungefähr beschreibt dieser Ausdruck. Kristin hat sich da etwas unglücklich ausgedrückt. Sie hätte sagen sollen: „Vi älskade varandra“.
„Kristina kann das halt vielleicht nicht mehr so gut?“ Für diese Entschuldigung hätte Olivia ihr Kind knuddeln können und bestätigte: „Ja, so wird das sein!“
*****
Olivier setzte alles daran, die Hochzeitsfeierlichkeiten geheim zu halten. „Die Presse würde Alenas Vorleben als Escortlady im Zuge der Berichterstattung breittreten! Der Ein- oder andere Waschlappen findet sich immer, wenn er Aufmerksamkeit bekommen kann, etwas zu erzählen…!“ Der Kreis der Geladenen war extrem klein. Nicht mehr als 70 Personen wohnten der Trauung des Industriellen und seiner dritten Frau an der Côte d'Azur bei. Alena war echt froh darüber, dass Olivia und Martin ihrer Einladung gefolgt waren. „Viel Familie von seinen beiden gescheiterten Ehen!“ Sie war die gehasste Frau an Oliviers Seite. Der Bräutigam hatte seine Braut vor vielen Jahren das erste Mal gebucht und sich dabei in sie verliebt.
Natürlich waren Clara und ihr Bruder herzlich willkommen! Jedoch bedauerten die zukünftigen Eheleute sehr, dass es wegen der Kids dieses Mal kein erotisches Miteinander geben würde. „Partnertausch vor der Eheschließung im Anzug und Brautkleid wäre doch was geiles gewesen!“ grinste Olivier.
Den größten Spaß an der Feier hatten vermutlich Clara, weil auch ein schwedisches Paar samt Zwillingen in ihrem Alter geladen war, und Leon, da sich wirklich Jede und Jeder mit dem frech-freundlichen Jungen abgab. Er war dazu noch der Jüngste unter den Gästen.
„Wir sollten unseren Partnertausch bald mal wiederholen!“ Darin waren sich das Brautpaar und die Anderssons bei der Verabschiedung einig. Damals waren die Frauen zu dem jeweiligen Mann der Anderen gereist. „Bisschen Eifersucht schadet nicht…!“, meinte Alena und kniff ihrem frisch angetrauten dabei in die Seite.
*****
Schon Tage vorher besprach Olivia mit Clara, wie der erste Schultag ablaufen würde. „Leon muss unbedingt mit dabei sein!“ Das hatte sich Clara dringendst gewünscht. „Papa und Du natürlich auch!“
Es gab eine Absprache mit Mias Eltern, den Nachmittag im Garten der Anderssons zu verbringen. „Die Kinder können toben. Es gibt Kaffee und Kuchen und am Abend könnten wir grillen…!“
Um sechs Uhr war am Tag der Einschulung für Clara die Nacht vorbei. Mit: „Hallo, seid ihr schon wach?“, spitzte die Kleine in das elterliche Schlafzimmer. Sie wurde zwar eingeladen, noch ein bisschen unter die Decke der Mama zu krabbeln, aber allzu lange hielt sie es dort nicht aus.
Was kann man erzählen? Die Schultüte, von Clara selbst gebastelt, war gut gefüllt! Und bei so viel Neuem, da war der Vormittag ratzfatz rum. Zu Mittag gab es die erste Überraschung. Fatma hatte, in Absprache mit Martin, den Lieferservice abbestellt und selbst gekocht! Natürlich Claras Lieblingsessen: Spagetti mit Tomatensauce. Und wer es deftiger wollte, für den gab es so etwas Ähnliches wie Goulasch, auf türkische Weise zubereitet.
Mia war mit ihren Eltern gekommen und auch Leons Freund Jannik war zu Besuch. Fatmas jüngste Tochter hatte viele Ideen für Spiele mitgebracht und tobte mit den Kindern herum.
„Herrlich!“, empfand Olivia den Nachmittag, obwohl der Tag eher kühl und trübe war. Selbst Martin beteiligte sich an Ringen werfen oder Versteckspielen.
„Ich habe gehört, Du besorgst es deiner kleinen Hure richtig gut!“ Unbemerkt von allen anderen musste Olivia Jakob diese Bemerkung zwischen geschäftigen Tätigkeiten einfach zuflüstern.
Später, Liv war mit Kuchenverteilen beschäftigt, flüsterte Jakob zurück, dass seine Frau wohl aus dem Nähkästchen geplaudert hätte? Jo war Olivia durchaus dankbar für die Rückmeldung, wie seine Frau ihre gekittete Ehe nun empfand.
Kurz vor 20:00 Uhr brachen Serin und Kaya mit ihrer Tochter Mia und auch Kristina mit Jo und Jannik auf. Fatma und ihre Tochter waren bereits gegangen. Mit einem kleinen Geschenk in der Hand kamen am Nachmittag auch die Sommers, Vorbesitzer der Villa, zu Claras erstem Schultag.
Während Olivia abends ihre Kinder zu Bett brachte, saßen die beiden älteren Herrschaften mit Martin zusammen im Wohnzimmer und unterhielten sich.
„Was ihr aus dem Haus gemacht habt – fantastisch!“
Martin erzählte von der Innenarchitektin Carla Klausen und wie sie auf ihre Wünsche eingegangen ist und diese auch umsetzen konnte.
„Wir waren dieses Jahr ja schon mehrmals hier bei Euch im Garten;“ Der alte Herr Sommer schlug einen vertraulichen Ton gegenüber Martin an. „Zwischen Deiner Frau und dieser Daniela…läuft da was?“
Martin konnte nicht anders und musste einfach grinsen. Denn Yusuf, Fatmas Mann hatte genau die gleichen Beobachtungen angestellt.
„Wisst ihr,“ die Sommers waren Freunde seiner Eltern und Martin kannte die Beiden von klein auf. „Wir beide mögen Daniela sehr! Wenn ihr versteht, was ich meine!?“
Martin griff nach seinem Glas und stieß mit dem älteren Ehepaar an. Dann meinte er: „Ich glaube, Ihr wart auch keine Heiligen!“ Martin sprach auf den Inhalt einer Truhe in einem der Dachgeschoßzimmer an.
„Ja, unsere Maskenbälle…;“ Der alte Herr Sommer schien sich genau zu erinnern.
„Mit dem Gesicht der Dunkelheit“ und „Theodora“ hatten wir schon ganz viel Spaß!“ Olivia kam von oben herunter und stieg in das Gespräch mit ein.
„Wir auch! Glauben Sie mir!“ Olivia und Martin erfuhren, dass sich hier in der Villa monatlich vier bis sechs Paare zu einem Maskenball trafen. „Es gab immer ein Motto“; erzählten die Sommers. „Mal in schicker Kleidung, mal oben ohne! Was natürlich für beide Geschlechter galt! Es wurden Dessousparties veranstaltet und auch FKK war mehrmals Thema! Aber immer mit Maske!“
„Deswegen die drei Gästezimmer?“ Olivia war so frei nachzufragen.
„Ja, deswegen die drei Gästezimmer!“, bestätigte der frühere Besitzer der Villa.
„Könnten wir doch auch mal machen?“ Martin schaute seine Frau an, welche nicht abgeneigt schien.

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