Badewannenunfall

Völlig losgelöst – Teil 7

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Badewannenunfall

Badewannenunfall

Jo Diarist

Babsi ist so aufgeputscht, dass sie für keine Argumente mehr zugänglich ist.
Kurzentschlossen steigt sie aus der Wanne und trocknet sich ab.
„Lass das Wasser aus der Wanne und trockne dich ab“, fordert Babsi, während sie sich den Bademantel überstreift.

„Stopp!“, donnert Jürgen. „Jetzt ist gut Babsi! Bis hier her und nicht weiter!“
Babsi erstarrt. So hat sie Jürgen noch nie erlebt. Bisher setzte er ihr wenig entgegen, auch wenn sie seine eingefahrenen Bahnen mit ihren verrückten Ideen durcheinanderwirbelte.
Nicht nur der Tonfall ist es, auch der Gesichtsausdruck sagt ihr, sie ist übers Ziel hinausgeschossen.
„Ist das angekommen, ja?“, fragt Jürgen und steht auf.
Babsi beißt sich auf die Unterlippe und nickt nur zaghaft.
„Gib mir mein Handtuch“, fordert er und sein immer noch entschlossener Gesichtsausdruck treibt Babsi die Tränen in die Augen.
Während Jürgen sich trockenreibt, wirbeln Babsis Gedanken heftig durcheinander.
Sie liebt ihren Mann, will ihn glücklich machen und seine Bedürfnisse achten, wie sie es im Ehegelöbnis versprochen hat. In ihr drin ist aber eine Sucht erwacht. Etwas, das sie treibt, nach ungewöhnlichen Arten der Befriedigung zu suchen.
Die Floßfahrten haben das ans Licht gebracht. Sex im Beisein anderer zu haben. Sie zu beobachten und beobachtet zu werden, steigert ihre Lust ins Unermessliche. Der größte Rauschfaktor ist dabei zu erleben, wie andere Frauen ihren Jürgen verwöhnen und er sie verwöhnt.
Es löst in ihr einen inneren Kampf aus. Eine Art Eifersucht kämpft mit dem tief in ihr verwurzelten Voyeurismus. Schon als Kind hat sie an der Schlafzimmertür ihrer Eltern gelauscht. Später sich dann Pornos reingezogen. Dabei hat sie es sich selbst besorgt und vorgestellt sie wäre als Beobachter dabei. Es dann auf dem Floß real zu erleben, hat ihre Blockaden gebrochen.
Glücklich einen Mann gefunden zu haben, der sie liebt, achtet und auf ihre Neigungen eingeht, brach es mit Gewalt aus ihr heraus. Und jetzt … jetzt hat sie anscheinend den Bogen überspannt …
Babsi resigniert. Ihr Blick ist verschleiert von den Tränen, die ihre Augen füllen. Wortlos beugt sie sich über die Wanne und lässt das Wasser ab. Ein wenig Konfetti setzt sich am Wannenrand ab. Mit der Brause spült sie es weg, wobei ihr ein erstickendes Schniefen entweicht.
Jürgen beobachtet sie genau. Er fühlt ihre Traurigkeit, die Enttäuschung und bereut ein bisschen die harsche Tonart, die er anschlug.
„Sorry Babsi“, beginnt er mit sanfter Stimme und setzt sich auf den Wannenrand. „Ich liebe dich nach wie vor und hoffe du kannst mir verzeihen.“
Babsis Badetuch löst sich, als sie die Handbrause in die Halterung steckt.
Nackt, über die Wanne gebeugt, ist sie unfähig sich zu bewegen. Sie hadert mit sich selbst. Verdammt ihre Wünsche und Neigungen. Ihren Jürgen wieder zu verlieren, kaum dass sie den Bund fürs Leben geschlossen haben, kommt nicht infrage.
Babsi wird sich selbst Zügel anlegen!
Ein bisschen zuckt sie zusammen, als Jürgens Hand sanft streichelnd über ihren Rücken fährt. Sie möchte sich ihm erklären, ihren Neigungen abschwören, kann es aber nicht.
„Redest du jetzt nicht mehr mit mir?“
Nur ein leichtes Kopfschütteln und würgendes Atmen ist die Antwort.
„Bitte Babs.“ Jürgen verwendet die Kurzform ihres Nicks, was er nur in ganz intimen Stunden tut. „Bitte versteh doch … Es ist nicht so, dass ich es generell ablehnen, oder diese Fantasien nicht mit dir durchspielen möchte, aber gerade diese Nacht, die sollte doch nur uns gehören. Meinst du nicht auch?“
Ein Licht geht in Babsi auf. Ist doch nicht alles verloren? Muss sie sich doch nicht selbst kasteien, um ihren Mann zu halten?
Doch nein, es ist zu früh, um zu frohlocken. Sie müssen darüber reden. Einen Weg finden, der ihnen beiden gerecht wird. Aber nicht jetzt, nicht in dieser Nacht. Erst einmal darüber schlafen.
Sie kann auf seine Frage nicht mit Worten eingehen, nur ein leichtes Nicken ringt sie sich ab.
Jetzt ist es Jürgen, der sich Gedanken macht. Er möchte sie küssen, doch Babsi dreht den Kopf weg, in ihr arbeitet es noch zu sehr.
So verletzt, so niedergeschlagen und doch so sexy in ihrer Haltung, stellt Jürgen fest.
Mit den Händen stützt sie sich auf dem Wannenrand ab. Die hängenden Brüste sind ein Blickfang, der nach Jürgens Hand verlangt.
Trotz der angespannten Situation möchte er zu gerne darüber streicheln, wagt es aber nicht. Dafür wandert die streichelnde Hand immer weiter in Richtung Po, der sich im Profil, noch knackiger darstellt als sonst.
Schweigen. Beide suchen in Gedanken nach einer Lösung. Die Hand entzieht sich der Kontrolle des rationalen Denkens. Inzwischen hat sie die schöne Rundung erreicht, der sie entgegenstrebte.
Gut fühlt es sich an, obwohl es bisher weder bei Jürgen noch bei Babsi im bewussten Erleben ankommt.
Die Tränen versiegen, der Körper strafft sich. Ein Hohlkreuz bildet sich und der Po drückt sich der Hand entgegen.
Kaum hörbar, das Keuchen, das sich Babsis Mund entringt. Genau das ist es aber, was die Grübeleien durchbricht.
Die Hand hält inne, dem Hintern gefällt es nicht.
Babsi dreht den Kopf und ihre Augen flehen. Zärtlich nimmt die Hand ihre Wanderung wieder auf. Die Finger streichen ins Tal, das sich bis zum Feuchtgebiet fortsetzt. Sie berühren die zuckende Rose. Die Füße von Babsi reagieren und setzten sich weiter auseinander, um der Hand das Spiel zu erleichtern.
Der Atem von beiden geht schneller. Kleinjürgen erwacht und schiebt sein Köpfchen aus dem Handtuch, dass sich Jürgen um die Hüften geschlungen hatte.
Babsi sieht den erstarkten Lümmel. Sie leckt sich über die Lippen. Möchte ihn schmecken, allein die Liebkosung der Hand ist zu schön.
Nein, erst will sie es genießen, wie die Finger am Hintereingang spielen.
Wird er dort eindringen, oder weiter nach vorn wandern?
Beides wäre ihr recht. Forderndes Agieren wäre noch schöner. Sie möchte es sagen, doch diesmal ist Babsi klug genug, ihrem Mann die Führung zu überlassen.
„Uuhhmm“, presst sie lustvoll hervor, als der Zeigefinger ein wenig zur Hintertür hineinlugt.
Unschlüssig scheint er zu sein, ob er die Forschungsreise fortsetzen soll.
Babsis Po ermuntert ihn und drückt sich entgegen. Die Neugier des Suchenden ist geweckt. Langsam drängt er weiter in die dunkle Höhle.
Erhöhte Atemfrequenz von Babsi ist das Resultat. Ein paar sachte Fickbewegungen, dann verharrt der Finger still. Dafür gleitet der Daumen ins Sumpfgebiet.
Babsi dreht sich etwas, damit Jürgen besser vordringen kann und bei der Bewegung beschleunigt sie das Vordringen des Daumens.
„Huu pfff“, entfährt es Babsi mit zusammengepressten Zähnen, als der Daumen kräftig gegen ihre Perle drückt.
Lange hält sich der dreiste Eindringling nicht dort auf. Anderes ist sein Ziel. Ein wenig zurück gleitet er und dringt ins Allerheiligste ein.
Suchend forscht er nach seinem Freund, der sich ihm entgegenstreckt. Nur getrennt durch dünne Wände, drücken sich die Finger aneinander.
Keuchen. Weit aufgerissene Augen, die voller Lust an denen des Mannes hängen. Ein halboffener Mund, der ihn zum Kuss auffordert.
Ihre Lippen pressen sich aufeinander, die Zungen winden sich im wilden Tanz.
Schweres Atmen durch die Nasen. Endorphine, die durch die Körper jagen. Grenzenlose Lust auslösend, lassen sie vergessen was war.
Babsi Unterkörper zeigt sein Begehren. Wie beweglich so eine Körperpartie doch sein kann.
Jürgen möchte die Gier befriedigen und seine Finger nehmen das Spiel wieder auf.
Vom Kuss kann er sich aber nicht lösen, weshalb sich die Liebenden etwas verrenken.

Ein Schrei, lautes Klirren einer Flasche mit Badezusatz, die auf dem Boden zerbirst. Verhaltenes Aufstöhnen von Jürgen, als er in die Wanne rutscht und mit dem Kopf an die Mischbatterie schlägt.
Durch den Griff miteinander verbunden rutscht Babsi hinterher und kommt auf ihm zum Liegen.
Gewusel, um sich voneinander zu lösen. Leises Stöhnen von Jürgen. Mühen von Babsi aus der Wanne zu kommen, ohne sich gar so sehr auf ihrem Mann abzustützen.
Fast hat sie es geschafft, da rutscht sie wieder ab und stößt sich selbst leicht den Kopf.
Mehr wegen des Schrecks entweicht ihr ein weiterer Schrei.
Erneut versucht sie gestützt von Jürgen aus der Wanne zu kommen.
Da, ein vorsichtiges Klopfen an der Tür und beide erstarren.
Die Tür öffnet sich einen Spalt.
Haben sie nicht abgesperrt?
Vorsichtig schiebt sich Normas Kopf herein und suchend wandert ihr Blick durch den Raum. Die Augen finden den Ort des Geschehens.
Arme und Beine, die aus der Wanne ragen und eine verstört dreinblickende Babsi, die gerade so über den Rand schaut.
„Oh Entschuldigung … dachte es ist was passiert … die Schreie, das Klirren … wollte nicht stören …“, stammelt sie verstört und zieht den Kopf zurück.
„Warte Norma, helf mir mal raus“, fasst sich Babsi ein Herz.
Zaghaft schiebt sich Norma weiter zur Tür herein.
„Komm schon her“, legt Babsi nach, macht eine unbedachte Bewegung und stößt an Jürgens Kopf.
„Umpf“, stöhnt der auf und Norma merkt, da stimmt was nicht.
Eilig strebt sie nun zur Wanne, sieht die beiden nackt, aber auch das Babsi so kaum herauskommen kann.
Sie reicht hier die Hand und hilft ihr sich zu befreien.
Jürgen, von der Last befreit, richtet sich auf, um selbst herauszusteigen. Dabei dreht er den Kopf und die beiden Frauen starren ihn erschrocken an.
„Was?“, fragt er verunsichert.
„Du blutest“, teilt ihm Babsi mit.
Jürgen dreht den Kopf und sieht ein kleines rotes Rinnsal auf seiner Schulter, aber nicht wo es herkommt.
Seine Frau hat sich gefangen und sucht die Ursache. Eine kleine Platzwunde am Kopf. Die Stelle, mit der er gegen die Mischbatterie geknallt ist.
Norma fasst sich als erste.
„Unten auf der Damentoilette ist ein Sanikasten. Ich schau mal nach, ob ich was finden, um die Blutung zu stillen“, und schon ist sie auf dem Weg.
Das bringt Babsi zum rationalen Denken zurück.
„Bleib mal in der Wanne, damit du nicht alles volltropfst.“
Sie schlingt sich das Badetuch wieder um und verknotet es über der Brust. Den Scherben und Inhalt der zerborstenen Flasche ausweichend, sucht sie in ihrer Reisetasche nach Papiertaschentüchern. Mit einer ungeöffneten Packung kehrt sie zurück und tupft das Blut vom Kopf.
Die Wunde ist nicht groß. Nur ein kleiner Riss, aber was machen müssen sie, denn sonst wird die Bettwäsche darunter leiden.
Norma kehrt mit dem halben Inhalt des Erste-Hilfe-Kastens zurück.
Als gelernte Krankenschwester weiß sie, was zu tun ist. Sie reinigt die Wunde, fragt Jürgen nach seinen Beschwerden und als klar ist, dass es nur eine Schwellung mit einer kleinen offenen Stelle ist, legt sie Mull auf und wickelt eine Binde um den Kopf.
Jürgen ist versorgt. Die beiden Frauen sehen sich das Werk an und prusten los.
Es ist aber auch ein besonderer Anblick.
Der frischgebackene Ehemann sitzt nackt in einer leeren Wanne, einen Verband um den Kopf und Blut auf Hals und Schulter.
„Babsi, musst du denn gleich in der ersten Nacht mit dem Nudelholz kommen“, versucht sich Norma an einem Scherz.
Jürgen kann nicht drüber lachen, Babsi umso mehr.
„Wir machen schon Sachen“, meint sie glucksend und beginnt Jürgen das Blut abzuwaschen.
Norma schafft die nicht benötigten Utensilien wieder runter und kommt mit Eimer, Handfeger, Kehrschaufel und Scheuerlappen wieder.
Als sie alle Schäden beseitigt haben, will sich Norma verabschieden, wird aber von Jürgen aufgehalten.
„Warte bitte …“, sagt er, nervös das Badetuch halten, was er sich umgelegt hat.
„Ist schon gut, wir reden morgen drüber. Bin froh dass ich nachgesehen hab. Gute Nacht.“
Sie hat schon die Klinke in der Hand, als Jürgen noch einmal nachlegt:
„Nein warte bitte, ich will dich was fragen.“

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Jetzt gilt's

schreibt Anamur

Oh ha, Jürgen wird des doch wohl nicht etwa wagen? Da kann ja alles passieren! Und wenn ja, hoffe ich nur dass die junge Ehe das aushält.

Gedichte auf den Leib geschrieben